Medikamente
Medikamentenabhängigkeit ist eine unauffällige Sucht. Sie wird häufig lange nicht wahrgenommen. Oft ist sie der betroffenen Person selbst nicht bewusst, da es eine Abhängigkeit auf niedriger Dosis gibt. Schätzungen gehen von etwa 1,2 bis 2 Millionen medikamentenabhänigen Menschen in Deutschland aus, wobei Frauen häufiger als Männer von dieser Abhängigkeitsform betroffen sind. Anhaltender Medikamentenmissbrauch kann verschiedene schädliche Nebenwirkungen haben. Bei manchen Medikamenten können akute, im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Gefährdungen auftreten, beispielsweise bei zu hoher Dosierung oder gleichzeitigem Konsum mit anderen Substanzen, wie z. B. von Alkohol.
Von welchen Medikamenten kann man abhängig werden?
Medikamente, die unmittelbar Einfluss auf das psychische Erleben haben, vor allem Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel, können potenziell abhängig machen. Insgesamt besitzen etwa vier bis fünf Prozent aller verordneten Arzneimittel ein eigenes Missbrauchs- und Abhängigkeitspotential.
Freigabevermerk
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 23.05.2022