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Alkohol

In vielen Alltagssituationen gehört der Konsum von Alkohol in unserer Gesellschaft dazu. Ob bei Feiern, in geselliger Runde oder zu Mahlzeiten, wird gern ein "Gläschen" getrunken. Doch übermäßiger und dauerhafter Alkoholgenuss schadet der Gesundheit und kann zu einer Abhängigkeitsentwicklung beitragen. Neben den gesundheitlichen Gefahren hat Alkoholmissbrauch Auswirkungen auf weitere Lebensbereiche oder das Familienleben.

Im Beisein von Kindern und Jugendlichen sollten Erwachsene gewisse Regeln einhalten, denn auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol muss vorgelebt und erlernt werden. Der Vorbildrolle der Eltern kommt hierbei eine gewichtige Bedeutung zu. Durch den eigenen, verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol können Erwachsene ohne Belehrungen oder Verbote vorleben, dass Alkohol ein Genussmittel ist und nicht etwa Problemlöser, Stimmungsaufheller oder zur Entspannung missbraucht werden muss.

Schwangerschaft und Stillzeit

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft birgt in allen Entwicklungsstadien Gefahren für die Entwicklung des Kindes.

Werden alkoholische Getränke in der Schwangerschaft konsumiert, verbreitet sich der Alkohol schnell im Körper der Mutter und erreicht den Blutkreislauf des Kindes. Im Unterschied zur Mutter kann das ungeborene Kind den Alkohol nur wesentlich verzögerter abbauen, da die notwendigen Organe noch nicht vollständig entwickelt sind. Dies hat zur Folge, dass der Körper des Ungeborenen den schädlichen Wirkungen des Alkohols wesentlich länger ausgesetzt ist.

Mütterlicher Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ist eine häufige Ursache für angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, hirnorganische Beeinträchtigungen, Entwicklungsstörungen und extreme Verhaltensauffälligkeiten. Alle Formen dieser vorgeburtlichen Schädigungen werden unter dem Begriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst. FASD kann sich in seiner Ausprägung sehr unterschiedlich darstellen, was die Diagnostik oft erschwert.

Kinder mit FASD sind für ihr gesamtes Leben geschädigt, wobei die größten Probleme oft in der Bewältigung des Alltags liegen. Ein normales Leben in der Gesellschaft ist nur den wenigsten Jugendlichen und Erwachsenen mit FASD möglich.

Verzichten Sie deshalb auf den Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft.

Achtung: Ebenso ist in der Stillzeit Vorsicht geboten, denn Alkohol gelangt über das Blut in die Muttermilch. Der Alkoholspiegel in der Muttermilch ist dabei in etwa genauso hoch, wie der Alkoholspiegel im mütterlichen Blut.

Riskanter Konsum

In Deutschland konsumieren etwa 7,8 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form – 1,8 Millionen gelten als alkoholabhängig. In Sachsen ist von 65.000 Alkoholabhängigen auszugehen sowie von 100.000 Menschen, die Alkohol missbräuchlich konsumieren.

Alkohol kann eine schwere psychische und körperliche Abhängigkeit erzeugen. Durch seine chemischen Eigenschaften ist Alkohol ein Zellgift und greift praktisch in das gesamte Organsystem des Körpers ein. Der dauerhafte Konsum erhöht nicht nur das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung, sondern ebenfalls  einer Vielzahl anderer Erkrankungen, wie Krebsleiden, Leberschädigungen oder auch Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Risikofreien Alkoholkonsum gibt es nicht. Dies gilt für Kinder und Jugendliche ganz besonders, da die körperliche Entwicklung erst mit etwa dem 20. Lebensjahr abgeschlossen ist.

Alkopops, Bier- und Weinmischgetränke

Unter Alkopops versteht man Limonaden oder Süßgetränke, die mit Spirituosen gemischt sind. Die Einführung der sogenannten "Alkopop-Steuer" im Jahre 2004 führte zu einem verstärkten Aufkommen von Mischgetränken aus Limonaden etc. mit Bier bzw. verschiedenen Weinsorten, wie bspw. Schaumwein, die nicht der Alkopopsteuer unterliegen. Durch ihre Aufmachung sprechen diese besonders junge Zielgruppen an.

Sowohl Alkopops als auch Bier- und Weinmischgetränke zeichnen sich durch einen hohen Zuckergehalt aus. Die Zugabe von Zucker und künstlichen Aromen überdeckt den Geschmack des Alkohols. Dies ist besonders tückisch, denn aufgrund der Zuckerbeimengung gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Dies wiederum erhöht das Risiko einer ungewollten Überdosierung, da man den Alkohol weniger geschmeckt, er jedoch schneller zum Gehirn transportiert wird.

Alkohol und Energydrinks

Energydrinks bestehen aus Zutaten wie Wasser, Zucker oder Süßstoff, Koffein, Taurin, Aromen und Farbstoffen. Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und Energiedrinks birgt in doppelter Hinsicht Risiken. Einerseits können körperliche Gefahren wie Herz-Rhythmus-Störungen oder Bluthochdruck auftreten. Vor allem Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen sollten keinen Alkohol mit Energydrinks zu sich nehmen.

Des Weiteren überdecken Alkohol-Energydrinks die Wirkung von Alkohol und vermitteln das Gefühl, fit und nüchtern zu sein. Eine Leistungssteigerung durch den Inhaltsstoff Taurin, wie es durch die Werbung signalisiert wird, ist nicht wissenschaftlich belegt.

Typische Alkoholwirkungen, wie die nachlassende Reaktionsfähigkeit, werden nur eingeschränkt wahrgenommen bzw. durch das Gefühl der Wachheit überlagert.

Folgen

Kurzfristig kann der Konsum von Alkohol die Seh- und Hörleistung mindern und die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit senken. Daraus resultiert eine höhere Reaktionszeit und somit Fahruntüchtigkeit.

Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einer Abhängigkeit führen. Zudem können durch übermäßigen Alkoholkonsum Schädigungen, z.B. der Leber, des Nervensystems, des Magen-Darm-Trakts, des Herzens sowie der Bauchspeicheldrüse hervorgerufen werden.

In bestimmten Lebenssituationen, wie Schwangerschaft, der Teilnahme am Straßenverkehr, während der Arbeit, Schule oder Studium gilt deshalb: Kein Alkohol!

Freigabevermerk

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 15.09.2022

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