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Maßnahmen im Notfall

Es ist nicht nur eine sittliche, sondern auch eine rechtliche Pflicht in Unfall- oder Gefahrensituationen Menschen in Not zu helfen. Schließlich hofft jeder Mensch, selbst Hilfe zu erhalten, wenn er sich in einer kritischen Lage befindet.

Unter Erster Hilfe versteht man die ersten Hilfsmaßnahmen, die Sie an Ort und Stelle einleiten, bevor die betroffene Person in ärztliche Behandlung kommt.

Wirkungsvolle Erste Hilfe setzt eine gute Ausbildung voraus, denn die plötzliche Notwendigkeit zur Hilfeleistung lässt kaum Zeit, nachzulesen, welche Art von Erster Hilfe geleistet werden muss. Durch den Notfall kann es bei den Ersthelfern oder Ersthelferinnen und den in der Umgebung stehenden Personen zu unüberlegtem Verhalten kommen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie versuchen, durch

  • Ruhe,
  • sicheres Auftreten und umsichtiges Handeln sowie
  • beruhigenden Zuspruch

auf die Betroffenen und umherstehende Passanten und Passantinnen einzuwirken, um damit weitere Schäden zu verhindern. Sie helfen auch, wenn Sie unbedachtes und falsches Eingreifen Dritter verhindern.

Vergiftung durch Drogen

Wie erkenne ich eine Vergiftung durch Drogen?

Die Symptome einer Vergiftung durch Drogen können variieren, je nachdem, um welche Substanz es sich handelt und wie die betroffene Person darauf reagiert. Mögliche Hinweise für eine durch illegale Drogen ausgelöste Vergiftung können Giftreste und typische Behältnisse oder Utensilien geben, aber auch die Hinweise von Augenzeugen. 

Anzeichen für eine Vergiftung durch Drogen können zum Beispiel sein:

  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • getrübtes Bewusstsein, Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma
  • starke Erregungszustände, Krampfanfälle
  • Angstzustände, Halluzinationen, Verwirrtheit, Schweißausbrüche
  • Herzrasen, Kreislaufprobleme
  • Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Atemprobleme

Erste Hilfe bei Vergiftung durch Drogen

  • Kontrollieren Sie Atmung, Puls und Bewusstsein (Vitalzeichen) und handeln Sie entsprechend.
  • Alarmieren Sie so früh wie möglich den Rettungsdienst/Notdienst (Telefon 112) oder den gemeinsamen Giftnotruf der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (+49 361-730 730).

Geben Sie den Notdiensten nach Möglichkeit folgende Informationen:

  • Wann wurden die Drogen aufgenommen?
  • Um welche Substanz handelt es sich?
  • Wie wurden die Drogen aufgenommen (zum Beispiel durch Spritzen oder Trinken)?
  • Wie hoch ist die Menge der aufgenommenen Drogen?
  • Welche Symptome zeigt die Person, und welche Maßnahmen haben Sie bereits durchgeführt?
  • Wie alt und schwer ist die Person?
  • Personen mit einer Vergiftung durch Drogen können bisweilen verwirrt oder aggressiv reagieren. Schützen Sie sich im Zweifelsfall!
  • Wenn die Person erbrechen muss, helfen Sie ihr: Halten Sie bei Erbrechen im Liegen den Kopf der betroffenen Person zur Seite. Sitzt die Person, beugen Sie ihren Kopf nach vorn und stützen ihre Stirn mit einer Hand ab. Halten Sie ein Gefäß unter den Mund der Person.
  • Beruhigen und betreuen Sie die Person.
  • Sorgen Sie für Wärme, zum Beispiel mit einer Decke.
  • Stellen Sie mögliche Giftreste oder Erbrochenes sicher und geben Sie diese dem Rettungsdienst/Notdienst mit.

Wann ist professionelle Hilfe notwendig?

Bei Anzeichen einer Vergiftung durch Drogen sollten Sie in jedem Fall ärztliche Hilfe holen.

Alkoholvergiftung

Wie erkenne ich eine Alkoholvergiftung?

Eine Alkoholvergiftung tritt nach der Aufnahme einer großen Alkoholmenge innerhalb kurzer Zeit ein. Da die Wirkung von Alkohol jedoch von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel Körpergewicht, Geschlecht und Alter, abhängig ist, ist eine allgemein gültige Aussage, ab welcher Menge konsumierten Alkohol eine Alkoholvergiftung eintritt, nicht möglich. Zunächst bewirkt die Alkoholaufnahme einen Rauschzustand. Anhand des Geruchs der ausgeatmeten Luft können Sie erkennen, ob die betroffene Person tatsächlich Alkohol zu sich genommen hat.

Symptome einer Alkoholvergiftung sind zum Beispiel:

  • Anzeichen einer psychomotorischen Erregung wie Unruhe oder Zittern
  • Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) wie Heißhunger, Unruhe, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Erschlaffung der Muskeln, Abfall der Körpertemperatur
  • Angstzustände, Halluzinationen, Verwirrtheit, Schweißausbrüche
  • Lähmungserscheinungen
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit

Eine schwere Alkoholvergiftung kann zum Tod durch Atemlähmung führen.

Erste Hilfe bei Alkoholvergiftung

Wenn Sie vermuten, dass jemand eine Alkoholvergiftung hat, sollten Sie Folgendes tun:

  • Verständigen Sie den Notdienst (Telefon 112).
  • Überprüfen Sie, ob die vergiftete Person ansprechbar ist.
  • Ist die vergiftete Person bewusstlos, prüfen Sie, ob diese atmet und einen Puls hat und beginnen Sie gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
  • Sind Puls und Atmung vorhanden, bringen Sie die bewusstlose Person in die stabile Seitenlage, um ein Ersticken bei eventuellem Erbrechen zu vermeiden.
  • Schützen Sie die vergiftete Person vor Auskühlung, zum Beispiel mit einer Decke.

Um Wiederbelebungsmaßnahmen sicher anwenden zu können, sollten Sie einen entsprechenden Kurs besuchen. Haben Sie keine Angst etwas Falsches zu tun. Nichtstun könnte einem Menschen das Leben kosten.

Wann ist professionelle Hilfe notwendig?

Bei Verdacht auf Alkoholvergiftung sollten Sie sofort den Rettungsdienst/Notdienst alarmieren.

Freigabevermerk

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 02.06.2022

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